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Pakistan: UNICEF hilft den Kindern in den Überschwemmungsgebieten

Köln

+++ News-Update 03.11.2022, 16:10 Uhr +++

Überschwemmungen in Pakistan: Rund zwei Millionen Kinder können noch immer nicht zur Schule gehen

Mehr als zwei Millionen Kinder in Pakistan können aufgrund der verheerenden Überschwemmungen, durch die rund 27.000 Schulen zerstört oder beschädigt wurden, noch immer nicht zur Schule gehen.

Pakistan: Ein Mädchen zeichnet etwas an eine provisorischen Tafel in einem Zelt.

Der 6-jährige Kanwal schreibt während des Unterrichts in einem von UNICEF unterstützten temporären Lernzentrum in der Provinz Sindh, Pakistan an der Tafel.

© UNICEF/UN0728315/Zaidi

„Fast über Nacht haben Millionen Kinder in Pakistan unter traumatischen Umständen Angehörige, ihr Zuhause, ihre sichere Umgebung und ihren Zugang zu Lernmöglichkeiten verloren", sagte Robert Jenkins, UNICEF-Bildungsdirektor nach seiner Rückkehr aus den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Pakistan. „Die Kinder haben wegen der Pandemie eine der längsten Schulschließungen weltweit hinter sich. Angesichts der Ungewissheit, wann sie wieder zur Schule gehen können, ist ihre Zukunft erneut bedroht."

Mehr als zwei Monate nach den verheerenden Überschwemmungen in weiten Teilen Pakistans werden die Dächer der Schulgebäude in einigen der am stärksten betroffenen Gebiete erst jetzt sichtbar. Es könnte Wochen oder sogar Monate dauern, bis das Wasservollständig zurückgegangen ist. Aufgrund der großen Schäden an der Infrastruktur, einschließlich der Strom- und Internetversorgung, ist der Schulbesuch insbesondere in abgelegenen Gebieten weitgehend unmöglich.

Schulen sind nicht nur Orte des Lernens, sondern auch entscheidend, um Kindern Zugang zu medizinischer Versorgung, psychosozialer Unterstützung und Impfungen zu ermöglichen. Je länger die Schulen geschlossen bleiben, desto größer ist das Risiko, dass die Kinder nicht in die Schule zurückkehren. Dadurch steigt das Risiko, dass sie zu Kinderarbeit und Frühverheiratung gezwungen werden und anderen Formen von Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt sind.

Viele der am schlimmsten betroffenen Gebiete gehörten bereits zu den am stärksten gefährdeten Gemeinden in Pakistan. Rund ein Drittel der Kinder in den betroffenen Gebieten ging bereits vor der Flutkatastrophe nicht zur Schule. Jedes zweite Kind leidet an chronischer Mangelernährung.

UNICEF hat in den am stärksten betroffenen Bezirken mehr als 500 provisorische Lernzentren eingerichtet und unterstützt Lehrer*innen und Kinder mit Unterrichtsmaterial. Darüber hinaus schult UNICEF Lehrer*innen in psychosozialer Hilfe und Gesundheitsscreenings und unterstützt Maßnahmen zur Wiederaufnahme des Unterrichts in Schulen, die wieder repariert wurden.

„Für einige Kinder, die noch nie zur Schule gegangen sind, sind diese Lernzentren ihre erste Lernerfahrung. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass sie weiter lernen können, wenn sie in ihre Häuser zurückkehren", so Jenkins.

+++ News-Update 16.09.2022, 13:15 Uhr +++

Flut in Pakistan: Mehr als 500 Kinder gestorben

Bei den verheerenden Überschwemmungen in Pakistan sind laut der pakistanischen Regierung bisher mindestens 528 Mädchen und Jungen ums Leben gekommen.

Flut Pakistan: Mutter sitzt mit Kinder unter behelfsmäßigem Zelt.

Bahira (11) und Fozia (5) sitzen am Straßenrand in der Provinz Sindh unter einem Bett, nachdem sie wegen der Flut aus ihrem Zuhause fliehen mussten.

© UNICEF/UN0702907/Zaidi

„Jeder einzelne dieser Todesfälle ist eine Tragödie, die hätte verhindert werden können. Und die traurige Realität ist, dass ohne eine massive Aufstockung der Hilfe noch viel mehr Kinder ihr Leben verlieren werden“, sagte Abdullah Fadil, UNICEF-Leiter in Pakistan, nach seinem Besuch in der Provinz Sindh. „Die Situation der Familien ist katastrophal und die Geschichten, die ich gehört habe, zeichnen ein verzweifeltes Bild. Alle von uns hier vor Ort begegnen mangelernährten Kindern, die mit Durchfall, Malaria, Denguefieber und schmerzhaften Hautkrankheiten ringen. Viele Mütter leiden unter Anämie und Mangelernährung – ihre Kinder wiegen zu wenig. Sie sind erschöpft oder krank und können ihre Babys nicht mehr stillen. Millionen von Familien mussten ihr Zuhause verlassen und können sich kaum vor der sengenden Sonne schützen.“

Laut der UNICEF-Kolleg*innen vor Ort sind viele Familien gezwungen, auf höher gelegenen Flächen Schutz zu suchen, häufig in Straßennähe, was wiederum Gefahren für Kinder birgt, da die tiefer gelegenen Ebenen vollkommen überschwemmt sind. Hinzu kommt die ständige Bedrohung durch Schlangen, Skorpione und Mücken.

Schätzungsweise 16 Millionen Kinder sind von den verheerenden Überschwemmungen betroffen. Mindestens 3,4 Millionen Mädchen und Jungen benötigen dringend lebensrettende Hilfe.

„Kinder und ihre Familien leben im Freien, ohne Trinkwasser, ohne Nahrung und ohne Lebensgrundlage“, sagte Fadil. „Die lebenswichtige Infrastruktur, auf die Kinder so sehr angewiesen sind, wurde zerstört und beschädigt, darunter Tausende von Schulen, Wassersysteme und Gesundheitseinrichtungen.“

UNICEF tut weiterhin alles, um betroffene Kinder und Familien in Pakistan zu unterstützen und sie vor den Gefahren durch Krankheiten und Mangelernährung zu schützen. Aktuell sind weitere 36 Tonnen an UNICEF-Hilfsgütern auf dem Weg nach Pakistan und werden in den kommenden Tagen eintreffen.

+++ News-Update 02.09.2022, 10:30 Uhr +++

Überschwemmungen in Pakistan: Mehr als drei Millionen Kinder in Gefahr

Laut UNICEF benötigen mehr als 3,4 Millionen Kinder wegen der schweren Überschwemmungen in Pakistan humanitäre Hilfe und sind einem erhöhten Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten, Ertrinken und Mangelernährung ausgesetzt.

Pakistan: Die zehnjährige Shaziya trinkt sauberes Wasser aus einem Becher.
© UNICEF/Azam

"In Katastrophensituationen wie dieser sind Kinder besonders gefährdet", sagte Abdullah Fadil, Leiter von UNICEF in Pakistan. "Die Überschwemmungen haben bereits verheerende Auswirkungen auf das Leben von Kindern und die Situation könnte sich weiter verschlimmern. UNICEF arbeitet eng mit der Regierung und anderen Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass die betroffenen Kinder so schnell wie möglich die nötige Unterstützung erhalten."

In den betroffenen Gebieten wurden schätzungsweise 30 Prozent der Wasserversorgungssysteme beschädigt, wodurch das Risiko von Krankheitsausbrüchen wie Durchfallerkrankungen, Malaria und Cholera weiter steigt. Mindestens 17.566 Schulen wurden beschädigt oder zerstört. Nach den pandemiebedingten Schulschließungen in den vergangenen Jahren gefährdet dies erneut die Bildung von Kindern in den betroffenen Gebieten, in denen bereits vor der Krise ein Drittel der Kinder nicht zur Schule gingen.

Es wird erwartet, dass sich die humanitäre Lage in den kommenden Tagen und Wochen weiter verschlechtern wird, da die schweren Regenfälle in den bereits unter Wasser stehenden Regionen anhalten.

UNICEF hat bereits Hilfsgüter im Wert von über 2 Mio. US-Dollar bereitgestellt, darunter Wasserreinigungstabletten, Hygienesets, Trinkwasser, Medikamente, Impfstoffe, therapeutische Zusatznahrung und Moskitonetze. Weitere Hilfsgüter werden dringend benötigt.

Laut dem Klima-Risiko-Index für Kinder von UNICEF liegt Pakistan auf Platz 14 von insgesamt 163 analysierten Ländern. Kinder dort gelten aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels als „extrem stark gefährdet“.

+++ News-Update 29.08.2022, 16:31 Uhr +++

Extreme Monsun-Regenfälle haben in vier Provinzen Pakistans zu schweren Überschwemmungen geführt. Seit Juni haben bereits mehr als 1.000 Menschen ihr Leben verloren – ein Drittel davon Kinder. Insgesamt sind rund 33 Millionen Menschen betroffen.

Pakistan Flut: Kinder haben sich aus Treibgut ein Zuhause gebaut.

Nachdem sie mit ihren Familien vor den heftigen Überschwemmungen geflohen sind, fehlt den Kindern ein sicheres Dach über dem Kopf.

© UNICEF/UN0691105/Sami Malik

„UNICEF ist vor Ort und versorgt betroffene Familien mit sauberem Trinkwasser, Hygieneartikeln, Medikamenten und Nahrungsmitteln“, sagte Abdullah A. Fadil, der Leiter von UNICEF Pakistan. „Doch weitere Hilfe wird dringend benötigt, um insbesondere Frauen und Kindern zu helfen.

Die Wassermassen haben zahlreiche Dämme, Brücken, Gesundheitszentren, Schulen und Häuser zerstört. Zehntausende Menschen mussten auf der Flucht vor den schlimmsten Regenfällen seit dreißig Jahren überstürzt ihr Zuhause verlassen. Die ärmsten Familien in den vier betroffenen Provinzen sind dieser Klimakatastrophe besonders schutzlos ausgeliefert. Viele Kinder leiden dort unter Unterernährung, fehlendem Zugang zu Trinkwasser und mangelnder Bildung.

Schätzungen zufolge wurden mehr als 3.000 Kilometer Straßen und 145 Brücken ganz oder teilweise zerstört, so dass einige Bezirke komplett abgeschnitten und die dort lebenden Menschen nur schwer zu erreichen sind. Rund 200.000 Häuser wurden weggeschwemmt und weitere 450.000 beschädigt. 18.000 Schulen stehen unter Wasser.

Zahlreiche Familien haben ihr Vieh, ihre Ernte und damit ihre Lebensgrundlage verloren. Mehr als 700.000 Tiere sind in den Fluten ertrunken und rund zwei Millionen Hektar Ernten zerstört.

Trotz der logistischen Herausforderungen aufgrund der anhaltenden Regenfälle liefert UNICEF humanitäre Hilfsgüter wie Medikamente und Impfstoffe, therapeutische Nahrungsmittel und Hygienesets sowie sauberes Trinkwasser in die betroffenen Gebiete. Zudem richtet UNICEF temporäre Lernzentren ein und leistet psychosoziale Hilfe für Kinder und ihre Familien.

Christine Kahmann

Christine KahmannSprecherin - Nothilfe

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